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Trächtigkeit bei Hunden: Ein ausführlicher Ratgeber für Hundehalter

Die Trächtigkeit (Schwangerschaft) eines Hundes ist eine aufregende Zeit, die jedoch auch viele Fragen und Unsicherheiten mit sich bringen kann. Wenn Ihre Hündin trächtig ist oder Sie planen, sie decken zu lassen, ist es wichtig, gut informiert zu sein, um ihre Gesundheit und die ihrer Welpen zu gewährleisten. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige zur Trächtigkeit bei Hunden – von den ersten Anzeichen bis zur Geburt.

1. Die Trächtigkeit bei Hunden: Ein Überblick

Die Trächtigkeit bei Hunden dauert in der Regel etwa 63 Tage, also ungefähr neun Wochen, kann aber je nach Hündin zwischen 58 und 68 Tagen variieren. Während dieser Zeit entwickeln sich die Welpen im Mutterleib, und es ist entscheidend, dass Ihre Hündin die bestmögliche Pflege erhält, um eine gesunde Trächtigkeit und Geburt sicherzustellen.

2.Erste Anzeichen einer Trächtigkeit

Die ersten Anzeichen einer Trächtigkeit sind oft subtil und können leicht übersehen werden. Typische frühe Symptome sind:

  • Veränderungen im Verhalten: Ihre Hündin könnte anhänglicher werden oder sich zurückziehen. Manche Hündinnen zeigen auch Stimmungsschwankungen.
  • Verminderter Appetit: In den ersten Wochen kann es vorkommen, dass Ihre Hündin weniger frisst oder sogar Futter verweigert.
  • Vergrößerte Zitzen: Die Zitzen Ihrer Hündin könnten anschwellen und eine dunklere Farbe annehmen.
  • Gewichtszunahme: Gegen Ende der Trächtigkeit nimmt Ihre Hündin sichtbar an Gewicht zu, da die Welpen wachsen.

3. Die Bestätigung der Trächtigkeit

Wenn Sie vermuten, dass Ihre Hündin trächtig ist, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann die Trächtigkeit durch verschiedene Methoden bestätigen:

  • Ultraschall: Ab etwa 25 Tagen nach dem Deckakt kann ein Ultraschall die Trächtigkeit bestätigen und die Anzahl der Welpen schätzen.
  • Röntgen: Nach dem 45. Tag können Röntgenaufnahmen gemacht werden, um die genaue Anzahl der Welpen zu bestimmen.
  • Blutuntersuchung: Ein Hormontest kann ab dem 25. Tag Aufschluss über eine Trächtigkeit geben.

4. Pflege während der Trächtigkeit

Während der Trächtigkeit braucht Ihre Hündin besondere Aufmerksamkeit und Pflege:

  • Ernährung: Eine hochwertige, ausgewogene Ernährung ist jetzt besonders wichtig. In der zweiten Hälfte der Trächtigkeit benötigt Ihre Hündin etwa 25-50% mehr Futter als normal. Es empfiehlt sich, auf Welpenfutter umzustellen, da es mehr Energie und Nährstoffe enthält.
  • Bewegung: Leichte bis moderate Bewegung hilft Ihrer Hündin, fit zu bleiben, übermäßige Anstrengung sollte jedoch vermieden werden.
  • Regelmäßige Tierarztbesuche: Diese sind unerlässlich, um den Gesundheitszustand Ihrer Hündin und der Welpen zu überwachen. Ihr Tierarzt wird Sie über Impfungen, Entwurmungen und andere notwendige Maßnahmen beraten.

5. Vorbereitung auf die Geburt

Etwa eine Woche vor dem errechneten Geburtstermin sollten Sie beginnen, sich auf die Geburt vorzubereiten:

  • Wurfkiste: Richten Sie eine ruhige, warme und saubere Wurfkiste ein, in der Ihre Hündin sich wohlfühlt. Die Kiste sollte groß genug sein, damit Ihre Hündin sich ausstrecken kann, und an einem Ort stehen, der vor Zugluft und Lärm geschützt ist.
  • Notfallnummern: Stellen Sie sicher, dass Sie die Kontaktdaten Ihres Tierarztes und einer Tierklinik griffbereit haben, falls während der Geburt Komplikationen auftreten.
  • Geburtszubehör: Legen Sie sterile Handschuhe, saubere Handtücher, Faden und eine Schere bereit, falls Sie bei der Geburt helfen müssen.

6. Die Geburt: Was zu erwarten ist

Die Geburt verläuft in der Regel in drei Phasen:

  1. Vorbereitungsphase: Diese Phase dauert 6-12 Stunden. Ihre Hündin kann unruhig werden, hecheln und sich oft hinlegen und aufstehen. Die Körpertemperatur sinkt etwa 12-24 Stunden vor der Geburt um etwa 1 Grad Celsius.

  2. Austreibungsphase: In dieser Phase werden die Welpen geboren. Jede Geburt dauert zwischen 20 Minuten und einer Stunde, manchmal auch länger. Der Abstand zwischen den Welpen kann bis zu zwei Stunden betragen.

  3. Nachgeburtsphase: Nach jedem Welpen wird eine Nachgeburt ausgeschieden. Es ist wichtig, dass jede Nachgeburt abgeht; ansonsten sollte ein Tierarzt konsultiert werden.

7. Nach der Geburt: Die ersten Tage

Nach der Geburt ist es entscheidend, dass die Hündin und ihre Welpen in einer ruhigen und sauberen Umgebung sind:

  • Ernährung und Flüssigkeitszufuhr: Ihre Hündin benötigt jetzt viel Energie. Stellen Sie sicher, dass sie genug frisst und trinkt.
  • Überprüfung der Welpen: Achten Sie darauf, dass alle Welpen gesund aussehen und von der Mutter gesäugt werden.
  • Tierärztliche Nachkontrolle: Lassen Sie Ihre Hündin und die Welpen in den ersten Tagen nach der Geburt von einem Tierarzt untersuchen, um sicherzustellen, dass alle gesund sind.

8. Mögliche Komplikationen

Während und nach der Trächtigkeit können Komplikationen auftreten. Einige Anzeichen, bei denen Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen sollten, sind:

  • Schwierigkeiten bei der Geburt (Dystokie): Wenn Ihre Hündin nach intensiven Wehen über zwei Stunden keinen Welpen zur Welt gebracht hat.
  • Vaginaler Ausfluss: Wenn der Ausfluss Ihrer Hündin schlecht riecht oder eine ungewöhnliche Farbe hat.
  • Mutter lehnt die Welpen ab: Falls die Hündin ihre Welpen nicht säugt oder sie ablehnt.

9. Emotionale Unterstützung und Geduld

Vergessen Sie nicht, dass Ihre Hündin während der Trächtigkeit und nach der Geburt viel Liebe und Geduld braucht. Sie durchläuft hormonelle Veränderungen und ist möglicherweise unsicher oder gestresst. Geben Sie ihr viel Zuwendung und schaffen Sie eine ruhige Umgebung.

10. Fazit

Die Trächtigkeit Ihrer Hündin ist eine besondere Zeit, die sorgfältige Vorbereitung und Aufmerksamkeit erfordert. Mit der richtigen Pflege und Unterstützung wird sie diese Zeit gut durchstehen und gesunde, glückliche Welpen zur Welt bringen. Halten Sie engen Kontakt zu Ihrem Tierarzt und zögern Sie nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie unsicher sind.

Mit diesen Informationen sind Sie gut gerüstet, um Ihre Hündin während der Trächtigkeit zu begleiten und ihr die bestmögliche Unterstützung zu bieten.